Selbstdenken ist scheiße!

Veröffentlicht: 30. April 2024 von haeppi in Nicht kategorisiert

Sapere aude

Sapere aude (Betone: sápere aúde) ist ein lateinisches Sprichwort oder besser der Mittelteil eines lateinischen Sprichwortes. Komplett lautet es:

Dímidiúm factó, qui coépit, habét: saper(e) aúde, / íncipe.

Rudolf Helm übersetzt: „Einmal begonnen ist halb schon getan. Entschließ dich zur Einsicht! / Fänge nur an!“ (Horaz: Satiren und Episteln, übersetzt von Rudolf Helm. Artemis, Zürich/Stuttgart 1962, S. 220 f.)

Wie man liest, bedeutet die Überschrift in dieser Übersetzung etwas anderes, als in anderen Übersetzungen, wie zum Beipiel „Wage es, weise zu sein“ oder „Wage zu wissen!“ (Im Rumänischen heißt es wohl „sei vorsichtig!“)

Meist wird es in der Interpretation Immanuel Kants zitiert, der es 1784 zum Leitspruch der Aufklärung erklärte: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“ (Wikipedia) Friedrich Schiller übersetzte es mit „Erkühne dich, weise zu sein.

Entschlíeß dich zur Eínsicht! Wage es, weise zu sein Wage zu wissen! Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! Erkühne dich, weise zu sein

Heute, da die Aufklärung eigentlich wieder immer wichtiger werden müsste, wird der Spruch gerne verwendet alsich denke selbst!“ und steht meistens bei Menschen, die genau dies eben nicht selbst tun, sondern sich von so genannten alternativen Medien vorkauen lassen, was sie zu denken haben. Auch Kant benutzte bereits den Begriff des „Selbstdenkenden“:

Denn da werden sich immer einige Selbstdenkende sogar unter den eingesetzten Vormündern des großen Haufens finden, welche, nachdem sie das Joch der Unmündigkeit selbst abgeworfen haben, den Geist einer vernünftigen Schätzung des eigenen Werts und des Berufs jedes Menschen selbst zu denken um sich verbreiten werden.“ (Immanuel Kant: Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung? In: Berlinische Monatsschrift, 1784, H. 12, S. 481–494)

Bleiben wir kurz bei Kant, denn er schrieb auch folgendes:

Faulheit und Feigheit sind die Ursachen, warum ein so großer Teil der Menschen, […] gerne zeitlebens unmündig bleiben; und warum es Anderen so leicht wird, sich zu deren Vormündern aufzuwerfen. Es ist so bequem, unmündig zu sein.“ (Ebenda)

Und genau da steckt die Falle. Man beginnt nämlich nicht, selbst zu denken nur wenn man die Quellen seiner Desinformation und Manipulation wechselt. Es ist für die Menschen schwierig, sich aus der gewohnten Unmündigkeit herauszuarbeiten. Sie haben sie sogar liebgewonnen und sind wirklich unfähig, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen und sich eigene Gedanken zu machen, weil sie nie die Chance dazu hatten oder es für sie nötig war.

Und seien wir ehrlich, es ist auch verdammt anstrengend.

Viel einfacher ist es, sich sagen zu lassen, was man denken soll. Das geht ja so weit, dass wir uns sagen lassen, was wir anziehen und was wir essen. Jetzt sehe ich vor meinem geistigen Auge die Fleischesser schon heftig nicken und ausrufen:

Schntzel

Tja, und schon stecken wir in der Falle. Denn wer hat uns überhaupt beigebracht, dass wir Fleisch oder in diesem Fall Schnitzel, essen sollen?

Die vorherrschende wissenschaftliche Meinung sieht den Menschen auf Grund seiner körperlichen Merkmale als Allesfresser an. Das heißt, dass er weder wie ein Tiger nur Fleisch isst, noch wie ein Elefant sich rein vegan oder vegetarisch ernährt. Der Mensch gleicht eher dem Schwein und isst alles, was irgendwie essbar ist. Das war für uns schon immer von Vorteil, da so Menschen auch an Orten mit völlig unterschiedlichen Nahrungsangeboten leben konnten und können. Ohne Supermärkte, Discounter und Fachhändler wäre auch heute das Nahrungsangebot an der Küste sicher ein anderes als in den Alpen. Schreiben Sie einmal einem Inupiaq, Yupik oder Inuit vor, dass er kein Schnitzel mehr essen dürfe. Ich weiß nicht mal, ob es in deren Sprache ein Wort dafür gibt. In Indien dagegen leben rund 20 Prozent der Bevölkerung streng vegetarisch.

Aber bleiben wir in Deutschland. Das Ernährungsverhalten ist kein starres Konstrukt, sondern unterliegt einem fortschreitenden Wandel, der von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird unter anderem auch der Werbung, also gesteuert durch jene, die Produkte verkaufen wollen. In der jungen Bundesrepublik waren waren Kartoffeln und Getreide die Hauptnahrungsmittel. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch an diesen Lebensmitteln war fast dreimal so hoch wie der Verbrauch von Obst und Gemüse und überstieg zudem den Fleischverbrauch um fast das Achtfache. Von 1950 bis 1990 verdreifachte sich der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch von 37kg auf 100kg. Im Gegensatz dazu hat sich der Verbrauch von Kartoffeln und Getreide halbiert. Ach, die gute alte Zeit. Damals in den sechziger Jahren kamen die Vermarkter auf die Idee und suggerierten den potenziellen Kunden: „Fleisch ist ein Stück Lebenskraft“, was auch immer das bedeutet, aber wer damit groß wurde, der hat es verinnerlicht, genau wie „die Milch machts“. fleischHeute ist diese Lebenskraft nur noch Ramschware im Supermarkt, die in großen Mengen verkauft werden muss, da sie in großen Mengen unter teilweise schrecklichen Bedingungen für Mensch und Tier produziert wird. Die Erzeugungsmenge von Schweinefleisch in Deutschland geht mit einem Selbstversorgungsgrad von 125,8 Prozent weit über die Deckung des Eigenbedarfs hinaus.

Jetzt denkt doch bitte mal sebst.

Wem nutzt es, wenn Du täglich Dein Schnitzel/Fleisch isst?

Warum isst Du wirklich Schnitzel/Fleisch?

Werden diese Fragen ehrlich beantwortet, dann kommt man vielleicht dahinter, dass es wesentlich aufmüpfiger wäre der Agrarlobby den Stinkefinger zu zeigen, als sich weiter von ihr vorschreiben zu lassen, dass gefälligst Fleisch auf den Tisch gehört.

Ich schreib ja, Selbstdenken ist scheiße. Man ertappt sich nämlich selbst. Bei den Klamotten sieht es doch nicht anders aus. Mit der wechselnden Mode, bekommen wir vorgeschrieben, dass weiße Socken nicht in Sandalen gehören und dass man gefälligst mit Jogginhose rumläuft. Und welches Auto haben wir zu fahren? – Das ist nebensächlich, denn wichtig ist, dass wir Auto zu fahren haben, darum sind wir auch davon überzeugt.

Die Einflussmöglichkeiten auf uns sind so vielfältig und mittlerweile auch so ausgefeilt, dass man uns fast alles verkaufen und weismachen kann. Und egal wie gut wir aufpassen und denken, wir werden immer wieder drauf reinfallen.

Der englische Philosoph, Mathematiker und politische Aktivist Bertrand Russell hat die gesellschaftliche Funktion von Ausbildungssystemen bereits 1922 auf den Punkt gebracht:

„Ausbildungssysteme sind nicht entwickelt worden, um echtes Wissen zu vermitteln, sondern um das Volk dem Willen der Herrschenden gefügig zu machen. Ohne ein raffiniertes Täuschungssystem in den Schulen wäre es unmöglich, den Schein der Demokratie zu wahren. Es ist nicht erwünscht, dass der normale Bürger selbständig denkt. Weil man der Auffassung ist, dass Leute, die selbständig denken, schwer handzuhaben sind. Nur die Eliten sollen denken. Der Rest soll gehorchen und ihren Führern folgen, wie eine Hammel- herde. Diese Doktrin hat auch in Demokratien alle staatlichen Erziehungssysteme von Grund auf verdorben.“

Was meint Ihr? Sind wesentliche Aspekte von Russels Kritik auch für die Gegenwart gültig?

Todesstrafe für Parkvergehen

Veröffentlicht: 21. März 2024 von haeppi in Nicht kategorisiert
Schlagwörter:, , , ,

Vorhin las ich, dass wohl das wahrscheinlich erste strikte Parkverbot so um 700 v.Chr. in

Darstellung der Pfählung auf neu-assyrischem Relief aus der Regierungszeit von Sanherib

Darstellung der Pfählung auf neu-assyrischem Relief aus der Regierungszeit von Sanherib

der Hauptstadt Assyriens, Ninive erlassen wurde.

Es wurde vom damaligen König Sanherib (704 bis 681 v. Chr.) erlassen.

Auf den ältesten jemals entdeckten Parkverbotschildern stand:

„Königsstraße – niemand soll sie verkleinern“

Die Strafe für das Parken eines Streitwagens auf dieser Straße war der Tod, gefolgt von einer Pfählung vor dem eigenen Haus.

Wenn man das mit heute vergleicht…..

Quelle: Parking violation – Wikipedia

Nicht saugen!

Veröffentlicht: 18. Dezember 2023 von haeppi in Persönliches, Satirisches/Lustiges

Hast du zu Hause einen Staubsauger? Dann nutze ihn nicht mehr! Nimm einen Besen. Schmeiß deinen Teppich raus. Lass von mir aus auch den Staub einfach liegen. Aber um Himmels willen sauge nicht mehr!

ACHTUNG+++ACHTUNG+++ACHTUNG

An alle meine Freunde. Lest es unbedingt und teilt es.. Wir ALLE müssen nicht nur Chemtrails bekämpfen, sondern auch STAUBSAUGER!!!
Staubsauger sind eine Erfindung, die in den USA entwickelt wurde und dann nach überall in der Welt exportiert wurde und wird!!! Der Staub ist Teil der Erde. Er steigt auf und fällt dann wieder hinab. Nichts Schlimmes passiert, aber wenn er ständig weggesaugt wird, wird die Erde immer kleiner. Überall, bis auf Amerika.

Irgendwann sind Europa und die restlichen Kontinente ganz flach und vom Meer überspült. Nur die Ozeane sind dann noch da… und die USA!
Denkt mal darüber nach und informiert euch selbst im Internet… #staubsaugerverschwörung!!!
Verbreitet es bei allen Freunden, teilt es in Chemtrail-Gruppen und verbreitet die schrecklichen Infos überall!!!

RETTET UNSERE KONTINENTE VOR DEM IMPERIALISMUS!!! WIR LASSEN UNS NICHT WEGSAUGEN!!!


Natürlich ich die Staubsaugerverschwörung ein Scherz. Dieser ist übrigens bereits einige Jahre alt. Älteste Spuren verweisen auf den Februar 2017. Der Urheber dieses satirischen Textes ist übrigens Leander Sukov.

Den obigen Text habe ich größtenteils von Mimikama.

Weltaffentag 14.12.

Veröffentlicht: 14. Dezember 2023 von haeppi in Biodiversität, Kultur, Tierschutz, Umweltausschuss
Schlagwörter:,

Die Menschenaffen (Hominiden) Schimpanse, Bonobo, Gorilla, und Orang-Utan sind, genetisch gesehen, die engsten Verwandten des Menschen. Umso erschreckender ist es, dass alle Menschenaffenarten auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der Weltnaturschutzunion IUCN stehen und der Mensch (Homo sapiens) auf dem besten Weg ist, sich selbst einzutragen. Nur aufgrund der Ausbreitung des Menschen aus Afrika sind die heute lebenden Hominiden weltweit verbreitet. Die übrigen Menschenaffen sind auf tropische Regionen in Afrika und Südostasien beschränkt und allesamt in ihrem Bestand gefährdet.ape-2180366_1280

Drei der engsten Verwandten des Menschen sind sogar stark vom Aussterben bedroht:

  • Berggorilla,
  • Cross River-Gorilla und
  • Sumatra-Orang-Utan.

Daher ist es ziemlich schade, dass der Weltaffentag/World Monkey Day sich trotz mehrfacher Versuche und Initiativen nicht wirklich durchsetzen kann. Einige Tierschutzaktivisten – und ich mit diesem Beitrag auch –  versuch(t)en seit 2000 den 14. Dezember als „Monkey-Day“ weltweit zu installieren. Es gelingt eine gewisse Resonanz zu erreichen, doch so recht will die Anerkennung nicht gelingen. Es wird von einigen gemutmaßt, dass der Initiative zu sehr ein Spassfaktor anhaftet, der es immer sehr schwierig mache eine ernste Situation (die des Schutz unserer nächsten Verwandeten) erfolgreich zu transportieren.

So findet man den Weltaffentag im Kalender der kuriosen Feiertage aus aller Welt mit dem Kommentar, dass er eine thematische Abwechslung zu den zahlreichen vorweihnachtlichen Anlässen sei. Da half es auch nicht, dass die Kinopremiere des King Kong-Remake von Peter Jackson exakt auf einen 14. Dezember gelegt wurde.

Ich glaube aber, dass man sich im Sinn der guten Sache durchaus auch mal zum Affen machen darf, wenn nicht sogar soll. Gerade der Affentag – anders als diverse andere „Welttage“, von denen es ja mittlerweile hunderte gibt – bietet uns doch zahlreiche Möglichkeiten für eine kreative Gestaltung. Das reicht vom traditionellen „Sich-Einfach-Mal-Wie-Ein-Affe-Benehmen“ bis zur Anregung, über sein Berufsleben nachzudenken – Stichwort Affenarbeit.

Man kann aber auch den Tag zum Anlass nehmen, um sich für den Schutz von Primaten einzusetzen.

Wenn man sich nämlich anschaut, wie wir Menschen oft mit unseren nächsten Verwandten umspringen – man würde sich am liebsten kreischend abwenden oder mit Kacke werfen.

SPRÜCHE und REDENSARTEN

  • Aussehen wie ein Affeauf dem Schleifstein – ungewöhnliche oder unbequeme Fortbewegungsart, vor allem in Verbindung mit Zweirädern; seltsame Sitzposition. Abgeleitet vom dressierten Affen eines Scherenschleifers.
  • Den Affenfür jemanden spielen – einer anderen Person gehorchen, sich für diese unter Umständen auch lächerlich machen. Auf Jahrmärkten traten früher häufig Gaukler mit Tieren wie Affen auf, die alle möglichen Kunststücke vorführen mussten, für die sie teilweise schikanös dressiert worden waren.
  • Dem AffenZucker geben – im Rausch ausgelassen lustig sein. Bei Theodor Fontane kommt die Wendung mehrfach vor (Da habe ich demissioniert und dem Affen meiner Eitelkeit das Zuckerbrot gegeben.).
  • Den Affenloslassen – lustig sein, sich einen vergnügten Tag machen.
  • Ein Affentheateraufführen – ein übertriebenes Gebaren zeigen.
  • Einen Affenzirkusveranstalten – viel Getue um eine Sache machen.
  • Sich einen Affenholen bzw. einen Affen sitzen haben – sich betrinken bzw. betrunken sein. Entweder abgeleitet von der angeblichen Trunksucht der Affen oder von der umgangssprachlichen Bezeichnung „Affe“ für einen Tornister von Soldaten.
  • Ich denke, mich laust (kratzt) der Affe– Ausdruck hochgradiger unangenehmer Überraschung. Die Redewendung ging im 19. Jahrhundert von Berlin aus, wo die Wendung „Ik denke, der Affe laust mir“ gängig war.
  • Sich zum Affenmachen – sich lächerlich machen. Im Ruhrgebiet auch: sich zum (Voll-) Horst machen, identische Bedeutung.

Köln und die Ehrung seiner Einwohner

Veröffentlicht: 12. September 2023 von haeppi in Köln, Kultur, Politik

dirk_Bach-Platz02Das ist nicht das erste Mal, dass die Stadt Köln sich unheimlich schwertut verdiente Menschen würdig zu ehren. Das kennen wir schon und es ist beschämend. So wurden für Jupp Schmitz und Karl Küpper kleine Hinterhofparkplätze ausgeguckt, damit der Stadtrat nur nicht reinquatscht. Für Willi Millowitsch wurde erst 14 Jahre nach seinem Tod eine abgelegene Örtlichkeit gefunden, die nur ja nicht von überbezirklicher Bedeutung ist und sein Denkmal musste umziehen, auch ein langer Prozess, der dem Andenken nicht gerecht wurde.

Erinnern Sie sich noch? Erst war es eine Hundekackfläche hinter dem Steigenberger, dann sollte es das Gertrudenplätzchen werden und die Stadtverwaltung muckte auf. Sie sah einen Verstoß gegen amtliche Richtlinien, da durch den Platz die Breite Straße unterbrochen würde.

Wissen Sie eigentlich was sie den Hinterbliebenen und Freunden mit solchen Diskussionen antun? – Der Platz, um den es jetzt geht, ist unbenannt. Und selbst wenn er von überbezirklicher und vielleicht internationaler Bedeutung wäre, was spräche dann gegen Dirk Bach? (Frage: Oder schwingen da doch Ressentiments mit? Immerhin mobilisiert die Kölner CDU, die nach wie vor etliche Amtsleiter und Dezernenten in der Verwaltung stellt auch für eine rechte Demo namens „Marsch für das Leben“, die Schwangeren ihre körperliche Selbstbestimmung abspricht und zu einer Geburt nötigt.)

Da spräche doch sehr viel mehr gegen Augustus, nachdem einer der zentralsten Plätze der Stadt benannt wurde, auch wenn dessen Angriffskrieg gegen die Germanen wohl die erste Keimzelle unserer Stadt hervorbrachte.Dirk_Bach-Platz

Die Angliederung des Dirk Bach Platzes an den Offenbachplatz ist noch nicht geschehen und wurde später von der Verwaltung als Notnagel aus dem Hut gezaubert. Hierzu gibt es meines Wissens nicht mal einen Beschluss oder eine Vorlage.

Nur konsequent, wenn jetzt das Verwaltungsgericht eingeschaltet wird, wenn die Stadtverwaltung und die Politik ihre eigene Geschäftsordnung erneut auslegen, wie es ihnen gerade passt.

Fanzone im Denkmal

Veröffentlicht: 7. September 2023 von haeppi in Das wird man ja wohl noch..., Denkmalschutz, Gedanken, Köln, Klimawandel, Politik, Umwelt

Die Bezirksvertretung Innenstadt hat in ihrer Sitzung vom 25.05.2023 unter TOP 5.2.3 dem
gemeinsamen Antrag von Grüne, SPD, Die Linke, Klimafreunde und Die Partei
(AN/0856/2023) einstimmig bei Enthaltung der FDP zugestimmt:

Beschluss:
In der Sitzung vom 09.03.2023 stellte die Verwaltung der Bezirksvertretung Innenstadt
das Konzept zur Fußball-EM 2024 vor. Dieses sieht neben Stationen in der Altstadt
und im Tanzbrunnen auch die Nutzung des Rheinparks als Fan Zone vor. Aufgrund
des unschätzbaren landschaftsarchitektonischen und ökologischen Wertes des Tanzbrunnens lehnt die Bezirksvertretung Innenstadt eine Nutzung des Rheinpark-Geländes im Rahmen der Planungen zur Fußball-EM 2024 ab. Sie bittet die Oberbürgermeisterin, die entsprechenden Planungen der Verwaltung unverzüglich zu stoppen und den Rat der Stadt Köln, dies durch einen entsprechenden Beschluss zu unterstützen.

Bereits jetzt, nach nur dreieinhalb Monate steht diese Anregung auf der Tagesordnung der heutigen Ratssitzung. Die Sitzung des Rates am 15.06., wie es die Geschäftsordnung eigentlich vorsieht, war wohl zu kurzfristig dafür, dass die Verwaltung den folgenden Beschlussvorschlag nebst Alternative machte: 

Beschluss:
Der Rat nimmt die Anregung der Bezirksvertretung Innenstadt aus ihrer Sitzung am
25.05.2023, TOP 5.2.3 (Anlage 1) zur Kenntnis.
Alternative:
Der Rat nimmt die Anregung der Bezirksvertretung Innenstadt aus ihrer Sitzung am
25.05.2023, TOP 5.2.3 (Anlage 1) zur Kenntnis, verweist die Angelegenheit zur Beratung in den Sportausschuss sowie den Ausschuss Klima, Umwelt und Grün und bittet die Verwaltung um Stellungnahme.

Sowohl im Auszug aus der Niederschrift der Sitzung der Bezirksvertretung Innenstadt vom 25.05.2023 als auch in der Presse lassen sich bereits etliche Argumente nachlesen. Aber ich mach mir da gerade so meine ganz eigenen Gedanken.

Schutz soll etwas sein, was jemandem oder einer Sache Sicherheit und Geborgenheit vor einer Gefahr gibt.

Schutz soll eine Bewahrung vor einer Gefahr, vor etwas Bedrohlichem oder Unangenehmem sein.

Das gilt überall, nur nicht in Köln.

Egal

– ob es Gebäude sind, die unter Denkmalschutz stehen und wie das Zeughaus oder die Hallen Kalk verfallen gelassen werden.

– ob es Landschaftsschutzgebiete sind, die in der Stellungnahme zum Regionalplan locker mit Siedlungsfläche überplant werden oder

– ob es geschützte Grünflächen sind, wie die Uniwiese im Inneren Grüngürtel, den Wiesen im äußeren Grüngürtel oder jetzt der seit 1989 denkmalgeschützte Rheinpark sind.

Ein Rheinpark von dem KölnTourismus sagt, dass es Deutschlands schönster Park sei.

Die ganzen Unterschutzstellungen nutzen nichts, wenn man sie ignoriert oder aufhebt, wenn sie einem nicht mehr zusagen oder den Kommerz behindern.

Das lässt auf eine etwas seltsame Einstellung der Verwaltung zum Thema Schutz schließen. Aber auch wie die Stadt mal wieder versucht etwas zu organisieren für das sie sich gemeldet hat ohne zu wissen, wie sie es machen soll.

Bei einer Ausschreibung am lautesten „Hier“ zu rufen, ohne realistischen Umsetzungsplan, das ist typisch Köln. Das war auch schon bei der Schnapsidee für olympische Spiele so.

Dann bekommt Köln den Zuschlag und beginnt mit viel Flickschusterei die Orga irgendwie hinzubekommen. Da hat man die fantastische Idee, die Fans auf die rechte Rheinseite zu lotsen und sucht sich dann den Tanzbrunnen aus, der viel zu klein ist. Darum will man jetzt aus der Not in die man sich selbst brachte, auf den geschützten Rheinpark ausweichen.

Dabei könnte alles was im Tanzbrunnen und im Jugendpark geplant ist, auf der der Deutzer Werft und den Poller Wiesen stattfinden und dort wäre dann auch der Platz für die in den Rheinpark gequetschte Fanzone.

Aber warum sollten wir Lösungen vorschlagen für Probleme, die wir nicht verursacht haben für eine Organisation, wie die UEFA, die so profitorientiert ist, dass sie nicht mal ein Taschengeld für die örtlichen Helferinnen ausgibt und in Teilen nachgewiesen korrupt ist?

Und wenn die Stadt beweisen will, dass das »Herz des Fußballs hier bei uns im Rheinland schlägt[1]« entgegne ich Ihnen „Links kickt besser[2] “, denn „Der rechte Fußball denkt an Gewinnmaximierung, der linke an die Vermittlung von Lebensfreude[3].

Solange diese Lebensfreude nur im Rahmen von Kommerzveranstaltungen geheuchelt wird, lehnen wir den Missbrauch unserer Grünflächen ab und unterstützen die Anregung der Bezirksvertretung Innenstadt.

[1] Zitat Oberbürgermeisterin Henriette Reker:anlässlich des Zuschlags für 5 EM-Spiele

[2] Titel eines kritischen Buchs, dass nominiert ist als Fußballbuch des Jahres

[3] Cesar Louis Menotti argentinischer Fußballspieler und -trainer

Nach den ganzen Meldungen über eine unfähige oder unwillige Kölner Stadtverwaltung und der zuletzt angestoßenen Diskussion über die Eignung von Stadtdirektorin Andrea Blohme, muss ich hier doch nochmal das Peter-Prinzip erklären.

Peters These ist, dass jedes Mitglied einer ausreichend komplexen Hierarchie so lange befördert wird, wie es auf seiner bisherigen Position erfolgreich ist. Übersteigen die Anforderungen der neuen Position aber die Fähigkeiten, bleiben weitere Beförderungen aus. Das heißt auch, dass in einer Organisationseinheit die Mitarbeiter so lange befördert werden, bis sie auf einer Position angelangt sind, die sie überfordert und dort bis zum Ende des Berufslebens oder Arbeitsvertrags verharren.

Alles Kacke

Umgekehrt bleiben Mitglieder, deren Fähigkeiten für eine höhere Position geeignet wären, schon in den unteren Stufen hängen, in denen sie zum Beispiel wegen Unterforderung weniger erfolgreich sind:

Peter konstatiert: „Nach einer gewissen Zeit wird jede Position von einem Mitarbeiter besetzt, der unfähig ist, seine Aufgabe zu erfüllen.

Das hat die Kölner Stadtverwaltung noch nicht zu 100 Prozent geschafft, aber an wichtigen Positionen kann man das gut erkennen.

Als Quelle diente unter anderem der Wikipedia-Artikel und die Seite https://www.projektmagazin.de/

Ford sagt zum Abschied leise…

Veröffentlicht: 6. September 2023 von haeppi in Nicht kategorisiert

Ich sag es die ganze Zeit, dass Ford mit seiner Konzentration auf den Explorer aufs völlig falsche Pferd setzt.
Der Explorer wiegt 2,5 Tonnen.

Die Pläne der französischen Regierung zur Verschärfung der Extra-Steuer beim Kauf besonders schwerer Autos könnten vor allem deutsche Oberklasse-Modelle treffen. Die bislang ab einem Gewicht von 1,8 Tonnen geltende Steuer soll nach Medienberichten vom kommenden Jahr an bereits ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen greifen. Wie die Zeitung „Les Échos“ am Mittwoch berichtete, wären auf der Grundlage bisheriger Zulassungsdaten künftig rund neun Prozent aller Neuwagen von der Steuer betroffen. Für jedes Kilogramm Gewichtsüberschreitung sind bei der Zulassung einmalig zehn Euro fällig, für einen 200 Kilo zu schweren Wagen etwa geht es dabei um 2000 Euro.

Beim Explorer wären es dann 9000 Euro Zulassungssteuer!